Bessy Doppelbände

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Ab dem 13.Januar 1969, also nur knapp vier Jahre nach der 1.Auflage, erschienen die Bessy- Doppelbände als zweite Auflage der ersten Bessys. Da die 1.Auflage ab 1965 zunächst noch nicht wöchentlich erschienen war, holten die zunächst alle 2 Wochen erscheinenden Doppelbände sogar noch weiter auf. Zeitweise erschienen die Doppelbände später auch in längeren Abständen (bis zu 6 Wochen) bis mit Nr.80 am 15.6.1973 der letzte Doppelband herauskam.

„2.Auflage“ steht auf den Doppelbänden, aber nicht von welchem Heft. Sie enthalten - wie der Name schon sagt - zwei Geschichten. Doppelbände 1-24 wiederholen die ersten 48 Bessys, nur die Reihenfolge innerhalb der Doppelbände wurde manchmal umgestellt. Leider wurde ab Doppelband 25 die chronologische Reihenfolge nicht mehr eingehalten und es wurden Geschichten ganz ausgelassen. Letztlich wurden in den Doppelbänden die Hefte Nr.1-170 wiederholt außer Nr.88,137,150,152,153,154,157,158,163,165.

Markant ist, dass die Rückseiten ein gleichwertiges Coverbild ziert. Es wurden also beide Coverbilder der 1.Auflage verwendet, die meist von Klaus Dill gemalt worden waren. Eine Ausnahme bildet der Bessy Doppelband 1. Hier malte Hans Möller (Dank an Hans-Martin Heider für diese Info) ein neues Coverbild für die zweite Geschichte im Doppelband. Diese wiederholt das erste Bessy-Heft „Das Geheimnis der 7 Feuer“ für das damals nicht Klaus Dill, sondern ein unbekannter Maler das Titelbild malte.
Bei den drei letzten Doppelbänden gab es nur noch vorne Ausschnitte aus beiden Titelbildern.

Die Geschichten in den Doppelbänden wurden teils gegenüber der 1.Auflage gekürzt. Die Geschichten in den ca. ersten 20 Doppelbänden hatten im belgischem Original 30 Geschichtsseiten, danach noch 28 Seiten. In den Doppelbänden war aber nur Platz auf 56 Seiten, ab Doppelband 7 wegen der Doppelseite Witze in der Mitte nur 54 Seiten für zwei Geschichten, die auch noch ab und zu von Werbung weiter eingeengt wurden. Da Bastei allerdings schon bei der ersten Auflage für Werbeplatz kräftig zur Schere gegriffen hatte, wurden nicht alle Geschichten in den Doppelbänden (weiter) gekürzt.
Nach Kürzungen wurde manchmal das fehlende Geschehen in einem Text zusammengefasst, ansonsten blieb der Text in den Doppelbänden gleich. Die Farben innen der ersten Geschichten sind der Zeit angepasst deutlich intensiver als bei der 1.Auflage.

Interessant ist auch, dass in den Doppelbänden Nr.8-17 auf der sonst unbedruckten Umschlaginnenseite „Andy“ schon mal seine beiden Abenteuer vorstellt. Nur in Doppelband 14 musste er pausieren, da hier Bastei die Preiserhöhung von 1,60 DM auf 1,80 DM ausführlich rechtfertigte.

Für den Leser, den es auf die Geschichten und nicht auf die Erhaltung ankommt, sind die Doppelbände eine preisgünstige Alternative zur 1.Auflage. Für den Zustandssammler sind die Doppelbände allerdings eine harte Nuss. Die festen Umschläge sind sehr anfällig für „Blitzer“ und die Farbe am Falz ist schnell abgerieben. Auch die Klammerung ist nicht sehr stabil und an den Umschlägen und in der Mitte oft ausgerissen. Ich weiß nicht ob schon einmal jemand herausgefunden hat was schwerer in TOP-Zustand zu finden ist: Die 80 Doppelbände oder die 992 Bessy-Hefte?

Besonderheit in Österreich:

Dass man die ersten 250 Bessy-Hefte kaum in österreichischen 3er Sammelbänden findet - die es in Österreich erst ab 1970 mit Sammelband-Umschlägen gab - führe ich darauf zurück, dass man den Bessy-Doppelbänden die kaum billiger als die 3er-Sammelbände waren keine Konkurrenz machen wollte. Durch den Phasenvertrieb und die andere Verkaufsweise wurden in Österreich die Bessys deutlich später verkauft als in Deutschland und kamen viel später in die Sammelbände.
Da die Doppelbände ja recht bald nach der 1.Auflage herauskamen, konnte man in Österreich Bessy-Geschichten aus der gleichen Zeit sowohl in Sammelbänden als auch in Doppelbänden finden.

Irgendwann fiel wohl jemand auf, dass man die Hefte der Erstauflage noch lagernd hatte, die in den Doppelbänden bereits wiederholt wurden und dass man dies nutzen konnte um die Überbestände loszuwerden: Man ließ sich aus Deutschland nur die Doppelband-Umschläge schicken und bestückte sie mit Einzelheften. Es wurden praktisch 2er-Sammelbände mit Doppelband-Umschlägen hergestellt, wobei man versuchte immer genau die Hefte zu nehmen, die auf dem Doppelband abgebildet waren. Gelegentlich nahm mal aber auch schon mal ein anderes. Man sieht also, wenn man den Doppelband-Umschlag aufschlägt zunächst noch einmal ein Titelbild. Die Hefte wurden in den Umschlag eingeklebt und dann an 3 Seiten beschnitten. Daher sind diese Sammelband-Doppelbände auch 1cm kleiner als ihre anderen neu gedruckten Doppelband-Kollegen und leicht von außen an der Größe zu erkennen.

Weil ich viele österreichische Sammelbände mit beiden Doppelband-Varianten habe, kann ich sicher sagen, dass beide in Österreich ungefähr gleich häufig verkauft wurden. Auch heute machen die Händler dort keinen Unterschied. Die Sammelband-Doppelbände sind mir nur aus dem 40er und 50er Nummernbereich bekannt. Besonders die österreichischen Sammler bitte ich mal nachzusehen, ob Ihr vielleicht noch andere solche Doppelbände in Eurer Sammlung habt und mir dann Bescheid zu geben was ihr gefunden habt. Auch Händler-Angebote sind mir willkommen!